Über Alpakas

Das Alpaka wurde zum Tier des Jahres 2018 erkoren! Viele Neuinteressenten entdecken die Alpakas zum Beispiel auch via Internet oder durch einen TV-Bericht und überlegen sich, ob sie sich auch solche niedlichen Tiere halten möchten oder können.

Dabei gibt es welche, die das Alpaka-Fieber packt und die sehr schnell ihre Kindheitsträume in die Tat umsetzen, ein geeignetes Grundstück oder einen Rest-Hof suchen und sich Alpakas anschaffen, andere recherchieren zunächst einige Zeit und schlagen dann zu, wiederum andere träumen zunächst davon, sich mit Alpakas zu beschäftigen und kaufen sich erst Jahre später welche und für einige wird die Haltung oder Zucht von eigenen Alpakas immer ein Traum bleiben.

Es hat sich gezeigt, dass die Haltung und Zucht von Alpakas sich auch für völlige Quereinsteiger eignet; jedoch sollten Sie sich vorher ein wenig sachkundig machen, dies ist auch gesetzlich vorgeschrieben (s.u.).

Wie fange ich also an?

Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten. Einige Züchter haben mit Wallachen oder einer kleinen Gruppe Junghengsten angefangen, um zunächst zu schauen, ob ihnen der Umgang mit den Tieren liegt. Die meisten fangen direkt mit dem Kauf von trächtigen Zuchtstuten oder Stutfohlen an...

Hier gibt es wiederum wieder verschiedene Möglichkeiten: Es gibt zwei Rassen, die seltenen und eleganten Suri Alpakas (die Marktlücke innerhalb der Marktnische) und die knuffigen Huacaya Alpakas, die wie lebendige Teddybären aussehen, es gibt verschiedene Farbschattierungen, verschiedene Zuchtlinien, solche peruanischen Typs oder chilenischen Typs oder auch Bolivianer, oder neuerdings australische oder englische, es gibt direkt aus Südamerika oder aus anderen Ländern importierte und es gibt in Deutschland geborene Alpakas mit Stammbaum.

Es gibt Alpakastuten ohne Papiere und andere mit Papiere und ggf. Zuchtprüfung.

Dann gibt es auch mittlerweile drei Verbände in Deutschland mit einem Register für Zuchttiere, alle drei bieten soweit ich weiß inzwischen ein Screening (Körung oder Bewertung durch mehr oder weniger unabhängige Fachleute) und eine Registratur mit DNA an.

Ich denke man kann sagen, dass der führende Alpakazuchtverband der Alpakazuchtverband Deutschland e.V. (AZVD) ist und folglich haben auch die meisten Züchter ihre Alpakas in diesem Verband registriert.

Wie man anfängt, hängt oft von der Zielsetzung ab und auch vom Geldbeutel. Möchte ich nur Freude an den Tieren haben oder sieht man die Zucht auch als Investment oder Diversifikation, z.B. für einen landwirtschaftlichen Betrieb. Ich kann mir gut vorstellen, dass es zunehmend mehr Milchbauern geben wird, die ihr Vieh verkaufen und mit Alpakas sich ein neues Standbein aufbauen.

Die meisten Halter und Züchter, die neu anfangen, haben einerseits Freude an den Tieren und am Leben auf dem Lande,  andererseits betrachten sie die Zucht der Alpakas auch als Ausgleich vom Arbeitsleben. Und in den meisten Fällen betrachten die meisten Halter und Züchter ihr Investment in die Alpakazucht auch als ein ernsthaftes Investment in die Zukunft, immerhin investieren sie oftmals ihr ganzes Erspartes in die Tiere. Die eigene Herde soll anwachsen und das Ziel ist ein gutes Nebeneinkommen zu haben und die Qualität der eigenen Herde ständig zu steigern, um hochwertige Wollfaser zu ernten, die man langfristig zu den schönsten Endprodukten veredeln lassen kann.

Ein Teil der Neueinsteiger hat zum Ziel, mittelfristig im Haupterwerb von der Alpakazucht zu leben. Oftmals werde ich gefragt, wie viele Tiere braucht man denn, um davon leben zu können?

Dann frage ich immer zurück: Wie viel brauchen Sie denn zum leben? 25.000 Euro, 40.000 Euro oder mehr jährlich? Im Grunde kann man sich dann selber errechnen, wie viele Stuten oder Fohlen man im Jahr verkaufen muss, um davon ein Auskommen zu haben. Ich denke, diejenigen haben einen Vorteil, die noch ein eigenes Einkommen haben und nicht darauf angewiesen sind, vom Tierverkauf zu leben.

Natürlich ist es so, dass wir Alpakazüchter kurz- bis mittelfristig die größten Einnahmen durch den Verkauf von Nachzucht oder trächtigen Stuten aus der Herde haben werden. Auch die Einnahmen durch Decktaxen spielen eine nicht unerhebliche Rolle, wenn Sie einen oder mehrere gute Hengste in ihrem Bestand haben. Langfristig jedoch werden die Herden anwachsen und sicherlich werden dann viele Züchter ein stetes Einkommen auch mit dem Verkauf von modischen Endprodukten ihrer Tiere erzielen. Das ist aber zunächst noch Zukunftsmusik.

Wie fange ich also an?

Bitte nicht mit einem "Pärchen".

Eine englische Züchterin, die in 1999 mit der Zucht angefangen hatte, empfahl mit den besten Stuten, die man sich leisten kann, anzufangen und immer zu den besten verfügbaren Hengsten zum decken zu gehen. Einen eigenen Deckhengst sich zu leisten ist natürlich von Vorteil, aber dies ist eine Geldfrage, denn ein guter Deckhengst kostet weit mehr als eine Stute, da er ja besser sein muss als die Masse der Stuten, um die Zucht zu verbessern.

Wenn man also mit ein oder zwei oder mehr trächtigen Stuten anfängt und immer zu einem guten Hengst zum decken geht, hat man die Möglichkeit, sofort ganz oben mit zu spielen und mit der eigenen Nachzucht möglicherweise auch bei Zuchtaustellungen sehr gut abzuschneiden.

Man kann sich auch von vornherein z.B. auf seltene Farben konzentrieren.

Eine andere Strategie ist es, günstige Tiere zu kaufen, also auf Masse zu gehen, und die Zucht in jeder Generation neu mit guten Hengsten voranzubringen. Rein auf Masse zu gehen, davon kann man nur abraten, weil die Masse natürlich in absehbarer Zeit noch in Südamerika produziert wird.

Denn eins ist klar: Es ist ein Privileg, diese edlen und besonderen Geschöpfe zu halten und die Zucht dieser Tiere zu betreiben; die Tiere steigern unsere Lebensqualität erheblich. Im alten Inkareich soll die Zucht von Alpakas nur dem Inkaherrscher selber, der Kirche und wenigen Adligen vorbehalten gewesen sein.

Mein Ratschlag an Sie: Besuchen Sie verschiedene Betriebe, machen Sie sich selber ein Bild, gehen Sie vielleicht auch mal zu einer Zuchtausstellung, wo Sie verschiedene Züchter treffen können und auch einiges über diese besndere Tierrasse lernen können. Der Richter erklärt, warum er die ersten 4 in einer Klasse platzierten Tiere wie bewertet hat. Auch gibt es bei vielen Zuchtveranstaltungen die Möglichkeit, den Vlieswettbewerb mitzuerleben und die Bewertung der Vliese nachzuvollziehen.

Am Ende sollten Sie da kaufen, wo Sie am meisten Vertrauen haben und wo Sie das Gefühl haben, wenn ich Hilfe brauche, bekomme ich von dem Züchter oder Betrieb auch Hilfe. Wie ist es mit dem Deckservice? Kann der Züchter Ihnen gute Hengstgenetik für Ihre Stuten anbieten? Das sind wichtige Fragen. Sie sollten möglichst nur mit DNA registrierte Tiere kaufen und sich die Faserhistogramme der Tiere zeigen lassen. Ist ein Tier gescreent, ist das hilfreich, weil Sie da mit recht großer Sicherheit ausschließen können, dass das Tier grobe Fehler aufweist und damit zuchtuntauglich ist. Mitunter können direkt importierte Alpakas Vorteile haben, wenn sie einerseits gescreent sind, andererseits Sie als Kunde auch oftmals eine große Auswahl haben. Lassen Sie sich beim Kaufvertrag versichern, dass das Tier ein gesundes Zuchttier ist und regeln Sie, was passiert, wenn die Stute z.B. über längere Zeit nicht trächtig wird (Umtausch oder Geld zurück).

Bitte beachten Sie auch, daß Sie als Nichtlandwirt oder jemand, der keine Tierzuchterfahrung hat, einen Sachkundenachweis für die Haltung von Alpakas benötigen und in jedem Fall, bevor Sie sich die Tiere anschaffen, mit der zuständigen Veterinärbehörde ihres Landkreises ein Einvernehmen herstellen sollten. Einen Sachkundenachweis stellt Ihre Veterinärbehörde aus, allerdings sind manche Behörden selber oftmals nicht so fachkompetent, dass sie Kurse anbieten und Prüfungen abnehmen könnten. Von daher können Sie zum Beispiel bei uns einen Kurs über die Haltung und Zucht der Tiere belegen und sich dann die Sachkunde bei Ihrem Veterinäramt bestätigen lassen.

Alpakas sind wie andere landwirtschaftliche Nutztiere bzw. Klauentiere meldepflichtig. D.h. Sie müssen ihrer Veterinärbehörde melden, dass Sie vorhaben, sich eine gewisse Anzahl an Alpakas einzustellen, und sie müssen ein Tierbestandsbuch führen. Ansonsten ist die Alpakazcht staatlich kaum oder gar nicht reglementiert. Es besteht keine staatlich kontrollierte Kennzeichnungspflicht (z.B. Ohrmarken). Es ist jedoch empfehlenswert, den eigenen Alpakas Microchips zu setzen. Im Zuchtverband registrierte Alpakas haben neben dem Microchip auch eine DNA-Typisierung. Die DNA ist der beste Diebstahlschutz und man kann anhand der DNA die Stammreihen genau führen (Elternschaftstest).  

Alpakas gehören nicht zum Gatterwild, welches eine genehmigungspflichtige Einzäunung oder überhaupt eine Haltungsgenehmigung benötigen würde. Wir empfehlen, einen 1,50 bis 1,60 hohen Wildschutzzaun aus verzinktem Drahtgeflecht.

Viel Freude bei dem weiteren Erkunden und vielleicht bei dem Aufbau einer eigenen Zucht!

Sie können gerne zu uns kommen und sich unverbindlich beraten lassen.

Bei uns können Sie sich auch das nötige Fachwissen erwerben und natürlich die eigenen Alpakastuten. Dabei können wir Ihnen sowohl Alpakas aus der eigenen Nachzucht als auch direkt importierte Alpakas anbieten, von einer ausgewählten Alpakastute bis zu einer ganzen Herde. Sprechen Sie mit uns und profitieren Sie von unserer Erfahrung. Wenn Sie uns besuchen wollen, melden Sie sich bitte vorher telefonisch bei uns an, unter Tel. 034364 - 899 000 oder 0172 - 750 60 40.

 

Alpakas gelten in Nordamerika als "The World's Finest Livestock Investment," also die weltbeste Investition im Nutztierbereich.

 

Nur wenige Investitionen sind in der Lage, sich selbst jedes Jahr zu reproduzieren. Ein Alpaka hat diese Eigenschaft. Wenn man in eine gute trächtige Mutterstute investiert, gedeckt von einem qualitativ guten Hengst, kann das Stut- oder möglicherweise auch das Hengstfohlen dieser Stute nach einem Jahr genau so viel Wert sein wie die Mutter, die man vor einem Jahr gekauft hat. Es ist so, dass die Stutfohlen in der Regel beliebter bei uns Züchtern sind, da sie die Stutherde vergrößern und in der Regel wertvoller sind als männlicher Nachwuchs.

 

Denn nur wenige Hengstfohlen haben das Zeug zum Deckhengst. Die Deckhengste müssen die Eigenschaft besitzen, die durchschnittliche Qualität der Stuten zu verbessern, sonst würde man ja rückwärts züchten. Daher werden die meisten Junghengste in der Regel als Freizeit- und Fasertiere, als niedliche "Rasenmäher" und/oder Familienanschluss verkauft, diejenigen Hengste, welche aber die Qualitäten eines potentiellen Deckhengstes haben, werden in der Regel weit höher gehandelt als gute Zuchtstuten.

 

Einige Junghengste werden auch als Therapietiere ausgebildet und finden in diesem Zukunftsmarkt einen neuen Aufgabenbereich - Alpakas sind auf diesem Sektor unheimlich wertvoll (siehe Alpakatherapie) und der Bedarf an Alpakas, die für die Therapie bzw. Begegnung Tier-Mensch benötigt werden, nimmt stetig zu.
Die Nachfrage nach guten Zuchttieren steigt ebenfalls an, da in fast allen europäischen Ländern Alpakas gezüchtet werden, und der Markt sich erst relativ am Anfang befindet. In der Bundesrepublik werden Alpakas jetzt seit ca. 30 Jahren gezüchtet, und jedes Jahr steigt der Tierbestand (derzeit ca. 20.000) an, und ich denke, man kann auch sagen, daß die Qualität der Alpakazucht in Deutschland sich von Jahr zu Jahr steigert. Dies kann man an den Ergebnissen der Zuchtausstellungen sehen, wenn man sich die Qualität der ausgestellten Tiere anschaut.


Die Bundesrepublik Deutschland hat wohl den aktivsten Alpakamarkt in Europa Festland. Gerade die Entwickung der letzten 10 bis 15 Jahren ist sehr vielversprechend. Die Nachfrage nach qualitativ guten Alpakas wächst, ob jemand sich eine eigene Zucht aufbauen möchte oder ob ein bestehender Züchter bestimmte Tiere für seine Zucht sucht, eine neue Blutlinie, bessere Hengstgenetik oder eine bestimmte Farbe züchten möchte.


Alpakas können nicht beliebig vermehrt werden. Die relativ kleine Anzahl von qualitativ hochwertigen Alpakas weltweit und der relativ kleine Gesamtbestand dieser Tiergattung einerseits und die relativ lange Tragzeit von 11 – 11,5 Monaten und der Umstand, daß Alpakastuten meist nur ein Fohlen pro Jahr bekommen andererseits, all das trägt zur Werthaltigkeit und zur Preisstabilität dieser niedlichen Zuchttiere bei. Die Werthaltigkeit ist gerade im Hinblick auf die relativ großen Investitionen in die Tiere sehr wichtig für den Züchter. Auf eine möglichst gute Qualität des „Zuchtmaterials“ als Ausgangsbasis sollte beim Kauf geachtet werden.
Wenn man die Durchschnittspreise für Alpakastuten und Alpakajunghengste sowie für Decktaxen in Deutschland in den letzten 10 Jahren sich anschaut, so kann man erfreulich feststellen, dass diese vergleichsweise sehr stabil geblieben sind. Nicht zu vergleichen mit dem auf und ab des Dollars, des Ölpreises oder des Getreidepreises… Das Alpakas plötzlich sozusagen über Nacht im Preis verfallen, ist äußert unwahrscheinlich (anders z.B. bei Aktien, denken Sie an Philipp Holtzmann, Lehman Brothers etc.). Sein investiertes Kapital durch eine Lebendversicherung für die Tiere zu schützen ist möglich und in jedem Fall empfehlenswert. Die jährliche Police liegt in der Regel bei 4% des versicherten Wertes.


Mittel- bis langfristige Investition, große Anfangsinvestitionen

Bei Alpakas haben Sie eine große Anfangsinvestition, relativ niedrige laufende Kosten und hohe Wertzuwächse/hohes Return on Investment, vorausgesetzt Ihre Tiere haben eine gute Qualität und abhängig von Ihrem züchterischen Glück. Manche Züchter haben in den ersten drei Jahren nur Stutfohlen, andere fast nur Hengstfohlen. Zumeist gibt es ein Geschlechterverhältnis von 50:50. Auch müssen Sie mit Verlusten rechnen. Aufzuchtraten von 70% - 80% können in Europa erzielt werden, aber gerade die embryonale Mortalität in den ersten 30 Tagen ist bei Alpakas sehr hoch. Eine neuseeländische Studie hat ergeben, dass 25% und mehr der trächtigen Alpaka-Stuten nach 30 Tagen Trächtigkeit absorbieren oder abortieren können. In Südamerika liegt die Aufzuchtrate oftmals bei nur 30 - 50 %.

 

Preise von Zuchtstuten

Tragende Alpakastuten (Huacaya) von guter bis sehr guter Qualität werden in Deutschland bisher je nach Qualität in der Regel nicht unter 5.000 bis 6.000 Euro abgegeben. Die Preise liegen bei ca. 5.000 bis 10.000 Euro netto für trächtige Stuten guter bis sehr guter Qualität. Damit ist der Preis im Vergleich von vor 5 Jahren für eine gute Stute in etwa konstant geblieben.

 

Preise für weibliche Jungtiere (Absetzerfohlen) liegen in Deutschland in der Regel zwischen 2.500 und 5.000 Euro, einige qualitativ hochwertige Stutfohlen können jedoch auch ähnlich teuer wie erwachsene Stuten sein.

In der Regel sind weibliche Absetzerfohlen also günstiger als tragende Stuten. Die Jungstuten steigen im Preis gerade von der Absetzerstute im Vergleich zur Jährlingsstute. Mit ca. 12-18 Monaten (je nach Körpergewicht und Reife) kann die Jungstute nämlich zum ersten Mal zugelassen und dann als trächtige Stute verkauft werden.


Natürlich gibt es immer auch günstigere Tiere. Achten Sie darauf, dass Sie DNA registrierte Stuten erwerben. Oftmals werden unregistrierte Stuten mit Mängeln oder ältere Stuten schon um die 2.000 bis 3.000 Euro oder darunter abgegeben.

Falls Sie Alpakas aber nicht nur als liebenswerte Rasenmäher und als Haustiere halten, sondern am Markt teilnehmen und züchten wollen, können wir Ihnen nur dringend empfehlen, beim Kauf von Zuchttieren die bestmögliche Qualität auszuwählen, denn mit diesen Tieren können Sie Werte schaffen!

Sie müssen bedenken, dass die Stute, die Sie erwerben, bis zu 15 und mitunter bis zu 20 Jahre lang lebt und Ihnen auch im Laufe der Jahre viele Fohlen schenken kann. Von daher empfehlen die meisten Züchter, lieber gute Qualität kaufen, denn von der Qualität der Stute, die Sie erwerben, hängt auch Ihr Erfolg ab und damit hängt zusammen, wie einfach Sie Fohlen dieser Stute in den kommenden Jahren verkaufen werden können.

In den nächsten 15 bis 20 Jahren wird es auch in Europa in erster Linie darum gehen, Alpakas mit herausragenden Eigenschaften zu züchten, der Verkauf der Wolle bzw. die Veredelung der wertvollen Rohfaser ist bisher noch sekundär, auch wenn gerade dieser Bereich in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt worden ist.

Wie bei anderen Tierarten auch, - denken Sie an Pferde! - werden besonders wertvolle Tiere immer Spitzenpreise erzielen, auch wenn der Durchschnittspreis für Alpakas in Deutschland einmal sinken sollte.


Preise von Zuchthengsten

Bei Zuchthengsten gibt es riesige Unterschiede in der Qualität und im Preis. In der Regel liegt der Preis für einen potentiellen Deckhengst oder einen Hengst erster Güte, der bereits durch gute Nachkommen glänzt, wesentlich höher als der Preis für eine gute Stute. Wie gesagt sind diejenigen Hengste, welche gute Stuten noch wesentlich verbessern können, recht rar. Den Wert eines Deckhengstes kann man auch bestimmen durch die Nachfrage nach seinen Decktaxen. Wird ein herausragender Deckhengst z.B. im Jahr 10 mal von anderen Züchtern nachgefragt, und beträgt seine Decktaxe angenommen 500 € netto, so würde er in 3 Jahren 15.000 € „einspielen“. Zusätzlich wird er für den Hengsteigentümer von großer Wichtigkeit sein, wenn er passende Stuten aus seiner eigenen Stutherde mit der guten Hengst-Genetik anpaart. Wenn für einen Ausnahmehengst 1.000 € Decktaxe verlangt wird und der im Jahr 20 Stuten von anderen Züchtern deckt, sind das schon 20.000 € Umsatz, die er allein in einem Jahr erwirtschaften kann. Gute Hengste zu selektieren bzw. zu kaufen ist sicher noch schwieriger als Qualitäts-Stuten zu kaufen.


Preise von Spitzentieren

Alpakas sind mit Diamanten vergleichbar, sagen einige US-amerikanischen Alpakazüchter. Anfangs fand ich diesen Vergleich übertrieben, heute bin ich eines besseren belehrt. Für "fehlerlose" Beispiele von Faser und Exterieur werden in diesem Markt Spitzenpreise bezahlt, auch wenn in USA durch die Krise der Banken und des Börsencrash in 2008 und 2009 die Preise für Alpakas gesunken sind. Für erstklassige Zuchthengste werden in USA, Canada und Australien jedoch immer noch um die 50.000 Euro gezahlt. Für Ausnahmehengste, zumal mit seltener Farbe wie schwarz oder grau sowie für herausragende Suri-Hengste werden in USA, Canada und Australien, aber auch in England auch über 50.000 Euro gezahlt. Der teuerste Hengst soll in den USA für rd. 500.000 US $ verkauft worden sein. Auch Stuten können sehr hohe Preise erzielen, vor allem, wenn sie wie in Australien und Neuseeland üblich als Donor Stuten für Embryotransfer-Programme verwandt werden. Auch in England erzielen Ausnahmetiere bereits hohe Preise.

Die höchsten Preise, die wir bisher mit Alpakas erzielten, waren für Showgewinner oder Importtiere mit hervorragenden Eigenschaften, 12.500 Euro (netto) für eine Huacaya Jungstute und jeweils 15.000 Euro (netto) für sehr gute Suristuten.


Die laufenden Kosten sind bei der Alpakahaltung vergleichsweise gering. Die meisten Betriebe verlangen für die Pension eines Alpakas zwischen 1,50 und 2 Euro netto pro Tag, auch wenn diese Gebühr vor allem bei kleinen Betrieben nicht unbedingt kostendeckend ist. Im Vergleich zur Pferdehaltung z.B. sind die Kosten der Alpakahaltung aber jedenfalls relativ gering, zumal nicht so viel Fläche vorgehalten werden muß und eine Offenstallhaltung ausreicht.

 

Neben der (eigenen) Arbeitskraft, die Sie benötigen, um sich um die Tiere zu kümmern, fallen am Anfang Zaunkosten ins Gewicht, falls Sie noch keine Stallgebäude haben ggf. Kosten für einen Unterstand. Daneben müssen Sie noch anteilig Kosten für Gebäudeversicherung, Elektro-, und Wasser berücksichtigen.

An laufenden Kosten sind vor allem Futterkosten (Kraftfutter, Heu, Mineralstoffgemisch & Vitamine), Flächenpflege, ggf. Pacht und Tierarztkosten zu nennen. Im Vergleich zu anderen Tierarten sind die Tierarztkosten jedoch i.d.R. vergleichsweise gering, da Alpakas sehr robuste Tiere und nicht besonders krankheitsanfällig sind.

 

Falls Sie Ihre Alpakas auf Tod und Diebstahl versichern möchten, ist das wahrscheinlich Ihre größte Ausgabe im Jahr (zw. 2,5 und 4 % des zu versichernden Gesamtwertes).

 

Jeder Betrieb wird sich auch um das Marketing kümmern müssen, es fallen an Ausgaben für eigene Flyer oder Werbung, Werbeanzeigen, Telefon- und Bürokosten, Gebühren für die Teilnahme an Zuchtausstellungen, Fahrt- und Übernachtungskosten. Hinzu kommen Kosten für Verbände und Registrierungen der Tiere, Screening (ZEP), Mikrochip, etc. Wenn Sie keinen eigenen Hengst haben, müssen Sie die Ausgaben für Decktaxen berücksichtigen.

 

Fazit

Man kann abschliessend sagen, dass die Alpakazucht in Mitteleuropa sicherlich ökonomisch nicht uninteressant ist, vor allem durch den Verkauf von Zuchttieren in wachsende Märkte.


Die Quintessenz von einem Artikel "Neuweltkameliden als Investition" von TA Prof. Dr. Dr. Matthias Gauly in der Fachzeitschrift LAMAS ergab bei einer Aufzuchtrate von 70% eine jährliche Rendite von ca. 30%, selbst bei Berücksichtigung von Kapitaldiensten.

 

(veröffentlicht im Zuchtkatalog des AZVD 2002 / 2003)

 

Geschichte: Alpakafaser zählt zu den wertvollsten Naturfasern, die es auf der Welt gibt. Alpakas sind von den Vorfahren der Incas vor mehreren 1000 Jahren aus dem Vicunca heraus domestiziert worden, dem feinsten Fasertier der Welt.

Vorrangiges Zuchtziel bei den Incas war es, die Qualität und die Quantität der Alpakafaser zu verbessern. Die Incas haben gewaltige Zuchtfortschritte erzielt, wenn man sich vor Augen hält, dass das einfarbige Vicuna, das wildlebend noch heute alle zwei Jahre eingefangen und geschoren wird, nur ca. 200 – 300 g Vliesgewicht pro Schur bringt, während Alpakas bis zu 6 kg Vlies pro Jahr produzieren können. Weitere gewaltige Zuchterfolge sind es, von einem einfarbigen Tier eine derartige Fülle von Farben zu züchten sowie den Deckhaaranteil beim Alpaka bei Spitzentieren auf unter 1 % aller Fasern zu bringen.

Ein homogenes, feines Vlies mit möglichst wenigen Deckhaaren in einer möglichst großen Dichte und in einer Einfarbigkeit der Alpakafaser war bei den Incas erwünscht. Die spanischen Eroberer berichten davon, dass die damaligen Alpakas, welche nur im Besitz der Kirche, dem Incaherrscher und von Adligen waren, von Zuchtwarten betreut und in großen Farbherden, topografisch voneinander getrennt gehalten wurden.

Alpakafaser

Feinheit: Neben „crimp“ (Kräuselung der Faser) beim Huacaya und „Curl“ (Lockenbildung) beim Suri ist die Feinheit ein wesentliches Zuchtziel bei beiden Alpakarassen. Faserfeinheit ist der Durchmesser der Faser, gemessen in Mikron. Ein Mikron ist ein Millionstel von einem Meter oder ein Tausendstel Millimeter. Um einen Mikrontest bei einem Alpaka zu erhalten, nimmt man ein Haarbüschel von ca. 5 cm Durchmesser von der Mitte der Hauptdecke des Alpakas (ca. 15 cm unter der Rückenlinie). Diesen Haarbüschel schneidet man so dicht an der Haut wie möglich ab und schickt es an ein qualifiziertes Testlabor. Moderne Laserscannertechnik gewährt akkurate Ergebnisse der Mikronmessung. Man erhält ein Faserhistogramm und kann so die Faserqualität seines Alpakas besser einschätzen.

Faserhistogramm: Die vier wichtigsten Größen des Faserhistogramms sind durchschnittliche Feinheit, mittlere Abweichung, der Koeffizient der Variation sowie der Anteil der Haare über 30 micron in %. Die durchschnittliche Feinheit drückt in Mikron den Durchschnittswert der ca. 2000 einzelnen Haare der Faserprobe aus. Die mittlere Abweichung zeigt an, wie groß die Abweichung in der Faserprobe ist, ausgehend vom Durchschnitt. Der Koeffizient der Abweichung wird ermittelt, indem die mittlere Abweichung durch die durchschnittliche Feinheit geteilt wird und dann mit 100 multipliziert wird. So entsteht ein Faktor der Abweichung in Prozent. Je niedriger die mittlere Abweichung und der Koeffizient der Variation, desto gleichmäßiger ist die Faser und desto niedriger ist der Kratzfaktor. Es gibt eine Reihe von Interpretationen über die Feinheit. Jedoch kann man verallgemeinern, dass Alpakafaser unter 20 mikron außergewöhnlich gut ist, während alles über 30 mikron als sehr grob gilt. Faserqualität wird in erster Linie durch genetische Einflüsse bestimmt, kann jedoch auch durch das Alter, die Ernährung, Krankheit und Stress beeinflusst werden.

Qualitätsstufen: Die Faser der Alpakas kann zwischen 13 und 30 mikron betragen. Auch Werte über 30 mikron können vorkommen. Die Faserindustrie in Peru unterscheidet zwischen 5 Feinheitsstufen der Alpakafaser:

Royal: unter 19 micron

Baby Alpaca: zw. 19 und 21,9 micron

Superfine: 22 – 24,9 micron

Fine: 25 – 27,9

Alpaca: 28 – 30

Textilien aus Fasern über 30 micron werden unter dem Label “huarizo” (Kreuzung zw. Lama und Alpaka) verkauft.

Eigenschaften und Vorzüge der Alpakafaser

  • Alpakafaser ist wertvoll, weil es viele positive kommerziell wünschenswerte Attribute in einer einzigen Faser vereint. Es gibt praktisch keine negativen Charakteristiken, die man beim Alpakavlies findet. Mutter Natur hat die ideale Faser entwickelt und dann auf das sanftmütige Alpaka plaziert. Der Spanier Bernabe Cobo sprach über die Alpakafaser in seinem Buch History of the New World (1653): „Alpaca, un cálido don de Dios a los Hombres" (Alpaka, ein Geschenk der Wärme von Gott an den Menschen).
  • Alpakas produzieren eine feine Faser, die sich durch die Abwesenheit von Deckhaaren in ihrer Hauptdecke auszeichnet.
  • Alpakaprodukte sind weich, geschmeidig und fühlen sich angenehm an. Die Zellenstruktur der Faser ermöglicht eine Weichheit, unerreicht von den meisten Luxusnaturfasern. Warum ist Alpaka so weich? Warum fühlt sich Alpakawolle mit 26 micron weicher an als Schafwolle mit 26 micron und warum fühlen sich feinere Alpakagrade an wie Cashmere? Das liegt an der Höhe der Schuppen (Ein Haar besteht aus versch. Schuppen, die ineinandergreifen, da, wo der Übergang ist zu einer anderen Schuppe, entsteht ein Absatz, das wird als Höhe der Schuppe bezeichnet). Die Höhe der Schuppen beim Alpaka beträgt nur 0,4 Mikron, während sie bei Schafwolle 0,8 beträgt). Dadurch fühlt sich Alpaka weicher an.
  • Alpaka findet man in 22 verschiedenen Farben. Kein anderes Fasertier der Welt hat annähernd so viele versch. Farben und Farbschattierungen. Man unterscheidet bis zu 60 Farbschattierungen. Die Faser kann auch einfach gemischt werden, um einen Fächer von natürlichen Farben zu erzeugen.
  • Die Faser der Alpakas ist ungewöhnlich stark und widerstandsfähig. Die Stärke der Faser wird nicht weniger, wenn sie dünner wird, so dass sie sich ideal für industrielle Verarbeitung eignet.
  • Dadurch, dass das Alpaka in großen Höhen gehalten worden ist, in eisiger Kälte, hat das Alpaka mehr thermische Kapazität entwickelt als fast alle anderen Tiere der Welt. Die Faser enthält mikroskopisch kleine Lufttaschen, welche leichte Kleidungsstücke mit hohen Isolierungwerten schaffen können. Die Faser fungiert wie eine Klimaanlage, sie wärmt bei Kälte und kann auch Wärme ableiten (man schwitzt nicht so leicht wie bei anderen Fasern oder bei Kunstprodukten; es gibt keinen Hitzestau).
  • Alpaka kann einfach mit jeder beliebigen Farbe gefärbt werden und erhält immer seinen natürlichen Glanz. Der reiche Glanz verleiht Kleidungsstücken, die aus 100% Alpaka gemacht sind, einen hohen visuellen Reiz. Speziell die Surifaser zeichnet sich durch ihren hohen Glanz aus. Neben der Surifaser gibt es keine Naturfaser, die einen ähnlich intensiven Glanz aufweisen kann.
  • Alpaka ist kompatibel mit sog. worsted (Kammgarn) und woolen Manufaktursystemen. Stoffe, die aus Alpaka hergestellt werden, bewegen sich von Tweeds bis zu feiner Gabardine (feiner Wollstoff). Die Huacayafaser läßt sich auch besonders gut von Hand verspinnen.
  • Menschen, welche Alpakapullover besitzen, werden merken, dass sie sehr lange halten. Alpaka reißt nicht leicht, kann nicht leicht verunreinigt werden und neigt nicht zu statischer Elektrizität. Es kann einfach gereinigt werden.
  • Alpakavliese produzieren einen hohen Ertrag an sauberer Wollfaser nach dem Verarbeiten: 87 bis 95 % der geschorenen Rohwolle kann beim Alpakaedelhaar verwendet werden, gegenüber 43 bis 76 % bei Schafswolle.
  • Alpaka kann einfacher verarbeitet werden und ist günstiger in der Verarbeitung als Schafwolle, wegen des geringeren Fettanteils oder Lanolins, und Alpaka braucht nicht enthaart zu werden wie Cashmere, Kamel, Guanaco oder Vicuna.
  • Alpaka kann gereinigt werden, ohne dafür teure Chemikalien zu verwenden und bietet sich dafür geradezu für die organische Kleidung ohne Chemikalien an.
  • Was ist bei Alpaka noch besonders? Alpaka ist rar. Wie rar ist Alpaka? Um einmal die Menge von Tierhaaren am gesamten Faseraufkommen in der Textilindustrie in Relation zu stellen, so beträgt er nur 3%! Von diesen 3%, insgesamt ca. 5 Millionen Tonnen pro Jahr (Weltproduktion), sind nur 5.000 Tonnen Alpaka, also ein Tausendstel. Wiederum ein Bruchteil davon ist der feinere Anteil der Faser. Das heißt, dass wirklich hochwertige Alpakafaser tatsächlich sehr rar ist.


Ausblick: Alpaka wird auch als die Faser der Zukunft bezeichnet. Die Nachfrage nach der ökologischen und Edelfaser und den Endprodukten aus Alpakahaar ist groß, das Angebot jedoch aufgrund des relativ kleinen Alpakabestandes nur gering. Hinzu kommt, dass der Anteil der Faser mit Babyalpakaqualität und feiner heute recht klein ist. Gerade die Faserqualität lässt sich jedoch durch Zucht sehr effektiv und schnell verbessern. Damit sieht auch die Zucht von Alpakas weltweit einer großen Zukunft entgegen.

 

Die ersten kommerziellen Importe von Alpakas nach Europa und USA liegen jetzt mehr als 30 Jahre her. In USA gibt es gegenwärtig über 5.000 Züchter mit insgesamt ca. 150.000 Alpakas, in Australien sind es mittlerweile ca. 150.000 bis 200.000 Alpakas, Tendenz steigend. Als Vergleich: Den Bestand in Europa mit England (ca. 25.000) schätze ich auf mittlerweile mehr als 50.000 Alpakas, ebenfalls Tendenz steigend!

Vor 1984 gab es Alpakas in Europa nur in Zoos. Obwohl es immer wieder Versuche von Europäern und auch Australiern gegeben hat, Alpakas zu Zuchtzwecken aus Südamerika zu importieren, ist das bis auf den Engländer Sir Titus Salt, der um 1850 Alpakas nach England importierte, vor 1984 niemandem gelungen. Dies war unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Völker Südamerikas, die das Alpaka besaßen, es als Schatz bzw. als Geschenk des Sonnengottes Inti an sie auffassten und nicht einsahen, warum andere Völker diese edlen Tiere züchten sollten.

Erst seit 1984 besteht die Möglichkeit, aus Chile und seit 1991 aus Peru Alpakas nach Europa zu importieren. Jedoch ist es auch heute nicht einfach, Huacaya und vor allem Suri-Alpakas zu importieren. Die EU-Länder und die Ursprungsländer wie Chile oder Peru sowie Bolivien haben Restriktionen und Quarantänevorschriften, die zu berücksichtigen sind und natürlich ist ein Import auch sehr kapital- und zeitaufwendig. Direkt-Importe von Peru nach Europa waren aus sanitären Gründen bis 2005 nur via der Schweiz möglich, jedoch ist diese Möglichkeit zur Zeit auch nicht mehr gegeben, weil die EU die Schweiz gezwungen hat, sich an ihre Vorschriften anzupassen, keine Tiere aus Bolivien oder Peru nach Europa einzuführen (dies hat sanitäre Gründe).

Es gibt auch immer wieder Importe aus Canada, Australien oder Neuseeland in die EU, jedoch ist dies ökonomisch oft nicht sinnvoll (außer für Spitzentiere wie Deckhengste oder wenige ausgewählte Stuten), da die Märkte in diesen Ländern weiter fortgeschritten sind und die Preise für gute Zuchttiere dort in der Regel weit höher liegen als die Preise, die für die gleiche Qualität z.B. in Deutschland erzielt werden können. So ist es auffällig, dass in Mitteleuropa (außer UK) kaum jemand bereit ist, für die besten Deckhengste ein vielfaches vom Preis einer guten Stute "hinzulegen", obwohl eigentlich klar sein müsste, dass nur sehr wenige ausgewählte Deckhengste wirklich große Fortschritte in der Zucht bringen können und diese Tiere dementsprechend rar und wertvoll sind. Dagegen werden in Australien oder USA die besten Hengste auf Auktionen für 50.000 Euro aufwärts ersteigert.

Obwohl wir Europäer zeitgleich mit Alpakas angefangen haben, existiert in USA, Canada und Australien schon länger ein professioneller Markt für Alpakas - in Europa zieht der Markt aber zur Zeit unheimlich an und wird auch zunehmend professioneller, das Angebot verbreitert sich, das Wissen der Züchter wächst zunehmend, es gibt bessere und mehr lokale Veranstaltungen und Wettbewerbe und auch bei der Verarbeitung der Alpakafaser zum Endprodukt tut sich einiges, auch wenn gerade in diesem Bereich sich noch viel tun muss, damit jeder Züchter hochwertige Endprodukte aus seiner Faser herstellen lassen kann, die er bzw. sie dann vermarkten kann.

Europa ist stark im Kommen. Der europäische Markt ist ein phantastischer Zukunftsmarkt, in vielen Ländern wie den skandinavischen Ländern oder den osteuropäischen Ländern hat sich erst in den letzten Jahren ein Markt entwickelt, z.B. ist der erste Direkt-Import von Alpakas nach Finnland erst im Jahre 2004 möglich geworden, ebenso der erste Direktimport nach Norwegen.

Immer mehr Menschen sind absolut überzeugt von dem europäischen Alpaka-Markt und investieren in diese edlen Tiere. In fast allen europäischen Ländern fangen jedes Jahr neue Alpakazüchter an. Einerseits begeistern die Tiere, andererseits sind viele davon angetan, dass man etwas mit ihnen erwirtschaften kann, ohne dass die Tiere geschlachtet werden.

Aufgrund der langen Tragzeiten (11 - 11,5 Monate) sowie der relativ schwierigen und kostenintensiven Importe von Alpakas können die Alpakapopulationen in Europa nur relativ langsam anwachsen. Das hat zur Folge, dass der Marktwert für gute Tiere für viele Jahre bestehen bleibt und eine "Boom und Bust"-Entwicklung des Marktes sehr unwahrscheinlich ist.

Die Marktentwicklung in anderen Ländern hat gezeigt, dass es bei Alpakas bei steigender Qualität der Tiere eine sehr kontinuierliche und stabile Aufwärtsentwicklung der Durchschnittspreise gibt. Durch die kontinuierliche Verbesserung der Zuchttiere, dies ist auch in Europa zu erkennen, muss von einem leichten Anstieg des Marktpreises für hochwertige Zuchttiere ausgegangen werden. Selbst ältere Stuten, die gut vererben und gute Mütter sind, können auch noch für einen guten Preis verkauft werden. Man kann schon lange beobachten, daß die meisten Züchter an ihren Spitzentiere festhalten. Das ist ja natürlich auch verständlich. Wenn Spitzentiere verkauft werden, dann meist auch zu überdurchschnittlichen Preisen.

Sei es Finnland, Schweden, Norwegen, die Benelux-Länder, Österreich, Italien, die Schweiz, Frankreich, Deutschland oder Spanien oder das Vereinigte Königreich, oder Polen und die baltischen Staaten - die Zahl der Alpakazüchter in diesen Ländern wächst stetig. Immer mehr Menschen sehen in Alpakas die Möglichkeit, auf dem Lande zu leben und Werte zu schaffen, indem man in Alpakas investiert. Gleichzeitig bauen immer mehr Zuchtbetriebe ihre Veredlung der Wollfaser zu hochwertigen Endprodukten aus.

 

Alpakas, Neuweltkamele aus Südamerika, heißt es, sind die "Aristokraten" unter allen landwirtschaftlichen Nutztieren. Sie sind das Nationalheiligtum der Völker Südamerikas. In der westlichen Welt sind sie erst seit ca. 30 Jahren heimisch geworden und erobern mehr und mehr die Herzen und Weiden im ländlichen Raum, und so auch in der Bunderespublik Deutschand.

Wertvolle Zuchttiere erzielen weltweit hohe Preise. Diese edlen Tiere einerseits zu züchten, andererseits aus der kostbaren Wollfaser etwas Schönes herzustellen oder herstellen zu lassen, das begeistert immer mehr Freunde des Landlebens.

Die Zucht der Alpakas außerhalb von Südamerika ist relativ neu... Erst seit 1984 hat Chile die Genehmigung für den Export dieser Tiere gegeben, Peru erst seit 1991.

Alpakas erobern sich langsam aber sicher die Herzen der Europäer. Wir haben Nachfragen nach Zuchttieren aus England, Frankreich, Österreich, Beneluxländer, Estland, Litauen und Slowenien, aber auch aus Georgien, Bulgarien, Ungarn, Schweden, Finnland und der Schweiz. Es ist ein noch realtiv junger und viel versprechender Markt, der geschützt ist durch relativ aufwendige Importbedingungen, durch die Seltenheit wirklich guter Zuchttiere, sowohl in Südamerika als auch in der übrigen Welt. Hinzu kommt der Fakt, dass Alpakas aus den Usprungsländern direkt in EU-Länder derzeit nur noch aus Chile importiert werden dürfen. Peru-Importe sind seit neuestem auch nicht mehr über die Schweiz möglich.

Gerade in Europa hatten früher Halter oder Züchter mit Hobbymentalität dominiert. Seit einiger Zeit gibt es jedoch in Europa eine "neue Generation von Züchtern" (Romain Conjaerts, erster Alpakazüchter Luxemburgs). Allein die Erfolgsgeschichte des Alpaka Zucht Verbandes Deutschland e.V., der in 2001 von 13 Gründungsmitgliedern gegründet wurde und mittlerweile über 500 Mitglieder hat, steht für eine positive Entwicklung des Alpakamarktes. Natürlich steigt mit einer zunehmenden Anzahl von Züchtern auch die Konkurrenz. Aber "Konkurrenz belebt das Geschäft", heißt es so schön...

Lernen Sie diese göttlichen Geschöpfe kennen, informieren Sie sich über einen neuen und viel versprechenden europäischen Markt! Die Alpakazucht ist eine echte Marktnische, eine Chance für alle, die auf dem Land leben und mit einer angenehmen Tätigkeit ein zusätzliches Einkommen erzielen möchten. Wer eine größere Summe investiert, kann durch die Nachzuchten eine große Wertsteigerung erfahren.

Aber auch bei einer kleinen Anzahl von Tieren kann ein Alpakazüchter damit rechnen, den Nachwuchs profitabel zu verkaufen. Der Kauf der Gründungsherde sollte jedoch in jedem Fall wohl überlegt sein, achten Sie dabei immer auf Qualität.

Leben Sie Ihren Traum! Für viele erfüllt sich beim Aufbau eines zweiten Standbeins ein Lebenstraum. Neben ihrem oftmals stressigen Bürojob, Geschäft oder neben ihrer Anstellung können Sie endlich das tun, was Sie immer schon tun wollten: ein friedliches Landleben, Alpakas decken, Neugeborenenpflege, Alpakababies wiegen, Absetzer ausbilden, die Herde wachsen sehen, Heu machen, Tiere versorgen, ausmisten, Alpakas halfterführig machen, Alpakas vermarkten, mal zu einer Alpakazuchtveranstaltung fahren, manche veredeln auch die wertvolle Wollfaser der Tiere, stellen eigene Produkte aus der Wollfaser her und vermarkten diese...

Ob man in die Alpakas investiert, um sich damit ein zweites Standbein oder Zusatzeinkommen aufzubauen oder sie nur aus Spaß an der Freude hält oder züchtet, oder beides, ich denke eines kann man sagen,
gilt für alle: Alpakazucht ist ein Lebensstil.